Thursday, October 1, 2009

Der Fall Polanski

Eigentlich – huhu, wenn Beiträge mit eigentlich beginnen bekomme ich eigentlich immer Angst – wollte ich nichts über “den Fall Polanski” schreiben. Zum einen ist der Blog hier fast politikfreie Zone – ich bin gewiss nicht unpolitisch, aber hier sollte es eben keine Rolle spielen – und zum anderen haben schon genügend Menschen darüber geschrieben. Und das in überwiegendem Maße sehr viel treffender formuliert als ich es könnte/kann.

Aber – ja, zu einem eigentlich gibt es auch oft ein aber – jetzt muss es raus, sonst platze ich und das kann wohl hier niemand wollen. Wäre eine ganz schön schaurige Sache.

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Das die verwöhnten Ochsenknecht-Lümmels mit den ausgefallenen Namen (dafür würden mir auch noch andere Worte einfallen) sich mit “Freiheit-für-Polanski”-Schildern für Polanksi einsetzen mag ich ihrem jugendlichen Alter und der Unreife (reif ist anders) zuschreiben. Aber was bitte schön bringt hochrangige französische Politiker dazu (Mitterand z.B.) sich für Polanski einzusetzen und die USA als ein Land zu betiteln, bei dem einem Angst und Bange werden kann (nicht das das völlig weit hergeholt wäre, aber an diesem Punkt trifft es einfach nicht zu)??? Da wird eine scheusliche Straftat zum Politikum. Oder etwa nicht? Frankreich (und andere) lässt (lassen) die Muckis spielen und wollen es der USA zeigen? Als ob es da nicht genügend andere Dinge gäbe bei denen es wirklich angebracht wäre sich mit den USA auseinander zu setzen…

Ich versteh es einfach nicht.

Polanski hat ein Verbrechen begangen. Mir fallen dafür nur sehr sehr sehr böse Worte ein. Er hat ein 13jähriges Mädchen mit Champagner gefügig gemacht und ist dann über sie hergefallen. Das ist Kindesmissbrauch und einfach nur krank. Er hat sich seiner Strafe entzogen in dem er geflohen ist. Bei jedem x-beliebigen Unbekannten würden mit Sicherheit ALLE (na ja fast alle) die Auslieferung selbst vornehmen und den M.istkerl einsperren.

Aber scheinbar gelten für Reiche und Berühmte doch andere Maßstäbe…

Da ändert es auch nichts, dass das Opfer selbst sagt, dass sie nicht will, dass Polanski ins Gefängnis geht und die Sache abgeschlossen ist. Ich kann diese Reaktion sogar irgendwie verstehen. Offenbar hat sie mit der Sache abgeschlossen und die Wunden sollen nicht wieder aufgerissen werden. Und scheinbar – so liest man zumindest - ist auch eine ganze Menge Geld geflossen.

Mich kotzt das wirklich an. Wie kann man einen solchen Menschen verteidigen? Ja, er macht gute Filme. Aber das wäscht ihn noch längst nicht rein von seiner Schuld.

Ich krieg das nicht in den Kopf… und habe keine Erklärung dafür. Oder wie war das mit den Krähen???

 

Entsetzte Grüße

Sommerschwester

 

PS: Vielleicht schreibe ich doch öfter über Politik u.ä. – zumindest wenn mich was “uffreescht”. Jetzt geht es mir besser – ich drohe nicht mehr fast zu platzen.

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